Steini KTZ opto, Zündanlage für DKW und Wartburg

Aus dem Hause Steini-KTZ gibt es neues zu berichten, was vor allem auch für DKW-Freunde interessant sein könnte. Die Entwicklung der Produkte geht unaufhaltsam weiter und daran können Sie sehen, das Steini-KTZ nicht nur eine "Eintagsfliege" ist, sondern seit Jahren ein verläßlicher Partner, wenn es um Entwicklung technischer Produkte, wie z.B. kontaktlose Zündanlagen für alle Oldtimer, so auch Wartburg, geht.
Wer nun schon eine Steini-KTZ besitzt, muß sich deshalb nicht grämen, das ein weiteres Modell auf dem Markt ist. Selbstverständlich fahren Sie mit Ihrer Steini-KTZ weiterhin sorgenfrei und genießen den vollen Support.
Zu dieser neuen Steini-KTZ konnte ich wieder ein paar Anregungen mit unterbringen und habe sie gegenwärtig in meinem Wartburg Camping eingebaut, wo sie klaglos ihren Dienst verrichtet.


Im Lieferumfang für die Wartburgvariante befinden sich:
  • Wartburg-Grundplatte (nicht für DKW),
  • Elektronikträgerplatte mit vormontierter Elektronik und Anschlußkabel
  • Nockenring
  • Sektorscheibe
  • Inbusschlüssel
  • Anleitung

Inbus steht für für Innensechskantschraube Bauer und Schaurte, die diese neue Schraubenart 1936 auf den Markt brachte.
In der Variante für DKW (F9, F91, 1000, 3=6, Munga, etc.) sieht das dann in etwa so aus, wie auf den Beispielbildern zu sehen ist.

Wartburg, Barkas und Co. auf untenstehenden Bildern. natürlich paßt die Zündanlage auch in die alten Gehäuse der 900 cm³ Wartburg Motoren BM309, BM311.

Die Zündanlage ist für 6 und 12V erhältlich.
  • Zündanlage läßt sich nach bekannter AWE Vorschrift einstellen
  • Zündzeitpunkte der Zylinder lassen sich unabhängig voneinander justieren, wie bei der bewährten EBZA.
  • Geber und Leistungsbaustein sind im Unterbrechergehäuse vereint, ein zusätzliches Steuergerät, wie bei der alten EBZA, entfällt
  • Zündbausteine sind radial verschiebbar.
  • Zündbausteine vormontiert auf Edelstahl bzw. Aluminium Grundplatte
  • vorhandene Zündspulen müssen nicht ersetzt werden
  • einfache Montage, Rückrüstung innerhalb weniger Minuten möglich, was für den Oldtimereinsatz besonders bedeutend ist
  • die Zündanlage ist von außen am Oldtimer nicht zu erkennen
  • nur 4 Kabel führen zu den Zündspulen
  • diese Steini-KTZ arbeitet mit Opto-Elektronik, wie die EBZA, also mit Lichtschranken als Impulsgeber
  • bei eingeschalteter Zündung und Motorstillstand werden die Zündspulen zuverlässig abgeschaltet, so daß eine thermische Beschädigung der Spulen verhindert wird
  • Schutz gegen Verpolung, Überlastung, Übertemperatur, Kurzschluß integriert
  • integrierte LED (low current, nur 2mA) erleichtert die Einstellung des Zündzeitpunktes
  • Gesamtstromverbrauch der Elektronik bei 12V nur 38 mA (ohne Zündspulen)
Die Steini-KTZ im Vergleich zur EBZA2s.
Die Elektronik ist weitgehend geschützt, indem sie die SMD-Bausteine nach innen kehrt.
Die Platinen sind paßgenau gearbeitet und lassen sich nach lockern der Schrauben am Rand leicht radial bewegen, um den genauen Zündzeitpunkt einzustellen.
Wie geht das nun los?
Meine Empfehlung, man verwendet zum Einbau ein zweites Unterbrechergehäuse und wechselt dann das gesamte Gehäuse mit dem, am Motor.
Wie auch immer, die alte Unterbrecherplatte und das Zuleitungskabel sind zu entfernen. In das gereinigte Gehäuse schraubt man die Grundplatte mit der Elektronik mittig ein. Anschließend sorgt man dafür, daß die Platinen gleichmäßig im Abstand von 120° "verteilt" an den Befestigungsschrauben sitzen.
Man dreht die Kurbelwelle bzw. den Nocken so, daß der Kolben 1 im OT steht. Damit zeigt die "kleinere" Hälfte des Nockens nach oben.
Der im Lieferumfang befindliche Nockenring verfügt über 4 Schrauben.2 Schlitzschrauben frontal und 2 Inbusschrauben seitlich.
Man steckt den Ring auf den Nocken, ...
... so daß er bündig mit dem Nocken abschließt und ...
... dreht den Ring anschließend so, daß die Schlitzschrauben in Höhe der Einkerbungen des Nockens stehen.
Mit dem Inbusschlüssel wird als erstes die Schraube angezogen, die auf der Seite des Nockentals, also hier im Beispiel oben, zu finden ist. Diese Schraube wird ohne Gewalt so weit angezogen, daß sie den Nockenring sicher auf dem Nocken fixiert. Zieht man zuerst die andere (falsche) Seite an, wird der Nockenring nicht zentrisch laufen, sondern entsprechend dem Nocken in einer Ellipse "eiern".
Zuletzt zieht man die Schraube auf dem Nockenberg, also unten, an. Übertriebene Kräfte führen zu nichts. Den Festsitz kann man mit der Hand kontrollieren.
Als nächstes löst man die Schlitzschrauben und legt die Sektorscheibe auf den Nockenring, der eine entsprechende Phase hat, so das die Sektorscheibe einen korrekten Sitz (Rand nach unten) findet und fixiert sie mit den Schrauben.
Die noch lose Sektorscheibe wird soweit gedreht, daß der offene Sektor etwa zwischen dem Geber für Zylinder 3 und 1 zu liegen kommt, wenn das Nockental oben ist.

Nebenbei erwähnt, im Lieferumgang befinden sich entsprechende Aufkleber, die man zur leichteren Identifizierung der Geberzuordnung auf die Platinen kleben kann.
Empfehlung: Schließen Sie zum Einstellen des Zündzeitpunktes die Steini-KTZ nur an den Pluspol, also an die Klemme 15/51 einer Zündspule an und lassen die anderen 3 Anschlüsse noch unbeschaltet und isoliert zueinander! Der Masseanschluß erfolgt über das Zündungsgehäuse selbstständig.
Während des Einstellens der Zündung kann man nun ungestört arbeiten, ohne einen Zündfunken zu erzeugen, der stets von der Zündspule wegzuleiten ist! Zündspulen werden beschädigt, wenn sie Funken erzeugen, die nicht über das Kabel nach Masse geführt werden!
Bei dieser Lieferung waren folgende Kabelfarben vergeben:
  • Zylinder1: grün
  • Zylinder2: rot
  • Zylinder3: blau
  • plus: schwarz
Ich habe mir die Sektorscheibe mit 2 Markierungen versehen (weiße Linie und Pfeil), welche mir zeigen, wo der Ausschnitt an der Scheibe beginnt bzw. endet.
Das Einstellen des Zündzeitpunktes ist so einfach, das es richtig spaß macht und so schnell vonstatten geht, daß man beinahe enttäuscht ist, nicht mehr Zylinder zu besitzen.
  • Zunächst Zündschlüssel auf ein,
  • dann Meßuhr in Zylinder 1 und
  • Kolben 1 in den oberen Totpunkt (OT) bewegen
  • die Meßuhr so nachjustieren, daß der lange Zeiger auf Null steht (am Ring drehen oder Einsteckhöhe der Uhr verändern
  • nun die Kurbelwelle mit der Hand gegen den Uhrzeigersinn langsam zurückdrehen und dabei den großen Zeiger beobachten
  • Nach 4 Runden des Zeigers zurück (entspricht 4mm),
  • nun die Kurbelwelle vorwärtsbewegen, bis der Zeiger an der Position 58 (etwa unten) zum Stehen kommt.
  • Dies muß man ggf. wiederholen.
  • In jedem Fall muß die letzte Bewegung der Kurbelwelle in Richtung seiner natürlichen Drehrichtung (also Uhrzeigersinn) erfolgen. Nur so entgeht man etwa vorhandenem Spiel älterer Bauteile. Standardmaß: 3,58mm vor OT
Beim Wartburg 311/ 312 kommt man wegen der Frontschürze ohne hin nicht so gut die Schrauben im unteren Bereich.
  • Daher justiert man - nur für den Zylinder 1 - den Zündzeitpunkt, indem man die Sektorscheibe etwas lockert und diese zur entsprechenden Lichtschranke bewegt.
  • An dem Punkt, an dem die Schaltschwelle der LED liegt, also da, wo sie an- bzw. ausgeht (die Sektorscheibe deckt die Lichtschranke ab, weißer Pfeil), zieht man die beiden Schrauben der Sektorscheibe wieder fest.
  • indem man die Uhr beobachtet, die Kurbelwelle etwas zurück dreht und wieder vor, dabei die LED beobachtet, kann man kontrollieren, ob die LED zum gewünschten Abstand vom OT reagiert.
Im Bild links sieht man die Stellung des Zündzeitpunktes am Zylinder 3.
  • Zylinder 3 wird dem Grunde nach genauso eingestellt, wie Zylinder 1.
  • Nur mit dem Unterschied, das man hier die entsprechende Leiterplatte lockert und soweit radial verdreht, daß die zugehörende Lichtschranke an den Bereich des Sektorausschnitts (Pfeilmarkierung) gelangt, wo der Umschaltpunkt der LED festzustellen ist.
  • An diesem Punkt zieht man die Schrauben der jeweiligen Leiterplatte wieder fest und
  • kontrolliert den Zündzeitpunkt nochmals. Natürlich kann man jedem Zylinder zur Optimierung der Laufkultur des Motors unterschiedliche Zündzeitpunkte zuweisen.
Im Bild links sieht man die Stellung des Zündzeitpunktes am Zylinder 2.
  • Zylinder 2 wird dem Grunde nach genauso eingestellt, wie Zylinder 1.
  • Nur mit dem Unterschied, das man hier die entsprechende Leiterplatte lockert und soweit radial verdreht, daß die zugehörende Lichtschranke an den Bereich des Sektorausschnitts (Pfeilmarkierung) gelangt, wo der Umschaltpunkt der LED festzustellen ist.
  • An diesem Punkt zieht man die Schrauben der jeweiligen Leiterplatte wieder fest und
  • kontrolliert den Zündzeitpunkt nochmals. Natürlich kann man jedem Zylinder zur Optimierung der Laufkultur des Motors unterschiedliche Zündzeitpunkte zuweisen.
  • Zündung ausschalten,
  • Zündeinstelluhr entfernen
  • Zündkerzen einschrauben und Stecker aufstecken
  • Kabel entsprechend ihren Farben und Zuordnungen an die Zündspulen anschließen
  • Gehäuse der Zündelektronik mit dunkler, lichtundurchlässiger Kappe verschließen (lackieren)
  • Probefahrt
Bitte beachten Sie, bei dieser Zündanlage handelt es sich wie bei der EBZA2s auch, um eine optoelektronische Anlage, die insbesondere auf infrarotes Licht reagiert. Sonneneinstrahlung, helles Fremdlicht stört daher die Funktion!

Die Gebrauchsanleitung können Sie sich nun ab sofort (10.03.07) im Downloadbereich herunterladen

Die Bilder können vom Serienmodell abweichen.
Fotos: © 2007 www.wartburgpeter.de
Text: © 2007 www.wartburgpeter.de